Berufsfelderkundungstag „Pflege on Tour“

Ein Einblick in den Pflegealltag

Was bedeutet es eigentlich, dement zu sein? Wie fühlen sich alltägliche Situationen für erkrankte und ältere Menschen an? Und wie kann man diese Menschen unterstützen und ihnen ein möglichst würdevolles Leben bereiten? Das konnten 13 Schülerinnen des Anna-Siemsen-Berufskollegs bei der Berufsfelderkundung (BFE) „Pflege on Tour“ erfahren. Hier lernten die jungen Frauen im Alter von 16 bis 18 Jahren an interaktiven Beispielen, wie man Bewohnerinnen und Bewohnern als Pflegefachkraft im täglichen Leben begleitet. Das BFE-Angebot ist ein Gemeinschaftsprojekt der Diakoniestationen im Kirchenkreis Herford, der Ev. Diakoniestiftung Herford, des Ev. Johanneswerk, des Ravensberger Stift, der Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe GmbH und dem Kreis Herford.

Gut gelaunt betreten die Schülerinnen an diesem Morgen das Wohn- und Pflegezentrum Haus Elisabeth der Ev. Diakoniestiftung in Herford, wo sie von Meike Schrage, Personalrecruiterin der Diakoniestiftung, herzlich begrüßt wurden. Haben sie sich doch alle freiwillig gemeldet, den vielseitigen Pflegeberuf näher kennen zu lernen. Dabei sind die Hintergründe der 13 jungen Frauen ganz unterschiedlich: die Kenntnisse im Umgang mit hilfebedürftigen Menschen reichen von zu pflegender Verwandtschaft, ersten Praktika in Pflegeeinrichtungen, freiwilliger Arbeit dort am Wochenende oder Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Aber erst ein wenig Theorie, dann die Praxis: Lars Scherfeld, Wohnbereichsleiter im Simeonsstift Vlotho des Johanneswerks, und Meike Schrage geben den Schülerinnen zunächst einen Einblick, welche Schulausbildung für den Beruf der Pflegefachkraft vorausgesetzt wird und wie der theoretische, schulische Teil der Ausbildung aufgeteilt wird.

Nach der kurzen Einführung geht es dann ans Ausprobieren: An verschiedenen Stationen des Demenz-Parcours vom Demenzverbund des Kreises Herford braucht es volle Konzentration. Spielerisch soll hier vermittelt werden, dass vermeintlich leichte Alltagssituationen für Demenzkranke schnell zur Herausforderung werden können. Danach geht es weiter mit dem Thema Ernährung. Anhand von allerlei Utensilien wird erläutert, was für die Ernährung Pflegebedürftiger unerlässlich ist: Von besonders griffigem Besteck, rutschfesten Tellern oder Tassen mit großem Henkel oder Schnabel bis hin zu Sondennahrung.

Anschließend brache Sven Jeschke, stellvertretende Pflegedienstleitung im Haus Elisabeth, den Schülerinnen bei, wie mit nahezu bewegungsunfähigen Personen umzugehen ist. Denn Kinästhetik, die Lehre der Bewegungsempfindung, ist ebenfalls Teil der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Im Rahmen von praktischen Übungen erlebten sie zudem selbst, was Bewegungseinschränkungen bedeuten und wie viel Bewegung mit professioneller Hilfe möglich ist. In einer verständnisvollen und geduldigen Atmosphäre wird so versucht, die optimale Position zu finden, schließlich sollen es die pflegebedürftigen Menschen möglichst komfortabel haben.

Den Abschluss des Tages bildete eine Führung durch das Haus Elisabeth, bei der die Schülerinnen weitere Eindrücke gewinnen und mit mancher Bewohnerin einen kurzen Plausch halten konnten. Sowohl Veranstalter als auch Schülerinnen waren zufrieden mit dem BFE-Tag: man habe sehr viel gelernt und erkannt, wie vielseitig dieses Berufsfeld ist, heißt es aus der Gruppe. Oder kurz gesagt: „Daumen hoch für den Tag!“

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