Infoveranstaltung zu Pflegeberufen
Pflege on Tour zu Besuch im Anna-Siemsen-Berufskolleg
Bei einer Infoveranstaltung in Kooperation mit dem Arbeitskreis Pflege (Kreis Herford) und dem Bereich Pflege des Anna-Siemsen-Berufskollegs haben sich jetzt 35 junge Menschen über spannende Berufsmöglichkeiten und Ausbildungen in der Pflege informieren können. Die Schülerinnen und Schüler vom Anna-Siemsen-Berufskolleg, Friedrich-List-Berufskolleg und Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg hatten die Möglichkeit, sich mit Fachleuten auszutauschen und wertvolle Einblicke in die Welt der Pflegeberufe zu gewinnen.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte die stellvertretende Schulleiterin des Anna-Siemsen-Berufskollegs, Alexa Böhmer, die Schülerinnen und Schüler: „Ich freue mich, dass heute die Möglichkeit besteht, viele praktische Eindrücke aus dem Pflegeberuf zu gewinnen.“ Sie wünschte den Jugendlichen viele positive Erkenntnisse im Hinblick auf die berufliche Zukunft.
Um den Schülerinnen und Schülern zunächst einen Überblick über das durchaus vielfältige Berufsfeld „Pflege“ zu geben, starteten Meike Schrage, Personalrecruiterin der Diakoniestiftung, und Lars Scherfeld, Wohnbereichsleiter im Simeonsstift Vlotho des Johanneswerks, mit einer informativen Präsentation. Hier erfuhren die Jugendlichen etwa, welche Schulausbildung für den Beruf der Pflegefachkraft vorausgesetzt und wie der theoretische, schulische Teil der Ausbildung aufgeteilt wird.
Im Anschluss konnten dann Fragen gestellt werden. Im Dialog wurde schnell deutlich, dass Pflegeberufe ein unheimlich weites Spektrum an Aufgaben und beruflichen Verwirklichungen bieten: „In diesem Berufsfeld habe ich eine immense Verantwortung und Emotionalität, denn ich arbeite mit Menschen“, so Meike Schrage. „Der Beruf der Pflegefachkraft oder Pflegefachassistenz ist anspruchsvoll, aber auch sehr schön“, stimmt Lars Scherfeld zu. „Wenn ein Mensch, den ich pflege, mir ein Lächeln schenkt, dann gehe ich abends mit einem guten Gefühl nach Hause.“ Ob nun die Arbeit mit jungen oder älteren Menschen, ob in einem Krankenhaus oder in der Pflege zuhause – dieser Beruf bietet bereits während der Ausbildung die Möglichkeit, seine individuellen Stärken zu entdecken.
Aber auch harte Fakten zu Bezahlung und Überstunden wurden besprochen: Überstunden gebe es, wie in fast jedem Beruf, auch in der Pflege – „aber dafür gibt es natürlich auch einen Ausgleich“, erklärt Schrage. Und das gängige Vorurteil, dass der Pflegeberuf schlecht bezahlt wird, konnte Lars Scherfeld entkräften: „Als Vollzeitkraft verdient man auch nicht schlechter als andere, vergleichbare Berufsgruppen. Und auch die Ausbildungsvergütung zwischen 1.100 – 1.200 Euro im ersten Lehrjahr, je nach Einrichtung, ist vergleichsweise hoch.“ Der Eindruck der vermeintlich niedrigen Gehälter komme durch die oft vertretenen Teilzeitkräfte, so Meike Schrage.
Zum Ausklang der Veranstaltung konnten die Schülerinnen und Schüler noch in persönlichen Austausch mit Vertretern von Diakoniestationen im Kirchenkreis Herford, der Ev. Diakoniestiftung Herford, des Ev. Johanneswerk, der Praetorius AG und der Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe GmbH (SPHL) treten. Zahlreiche Fachfragen konnten dabei beantwortet werden, ebenso wie Fragen nach möglichen Praktikumsplätzen und zum Ausbildungsstart.